Bologna ist eine italienische Universitätsstadt und die Hauptstadt der Metropolitanstadt Bologna sowie der Region Emilia-Romagna. Die Großstadt ist mit ca. 390.000 Einwohnern die siebtgrößte italienische Stadt und ein bedeutender nationaler Verkehrsknotenpunkt. Bologna liegt am südlichen Rand der Po-Ebene am Fuße des Apennin, zwischen den Flüssen Reno und Savena in Norditalien. Die Flussläufe und Kanäle in der Stadt wurden im Verlaufe der Stadtentwicklung aus sanitären Gründen fast vollständig überbaut. Das Adriatische Meer befindet sich ca. 60 Kilometer östlich der Stadt.
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Die Geschichte der Stadt beginnt als etruskische Gründung mit dem Namen Felsina vermutlich im 6. Jahrhundert v. Chr. Nach einem langen Niedergang wurde Bologna im 5. Jahrhundert unter dem Bischof Petronius wiedergeboren, der nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche den Kirchenkomplex von Santo Stefano errichtet haben soll. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Mauern der Stadt bis auf wenige Reste abgerissen, um der schnell wachsenden Bevölkerung Platz zu schaffen. Nach dem 2. Weltkrieg erholte sich Bologna schnell und ist heute eine der wohlhabendsten und stadtplanerisch gelungensten Städte Italiens.
Am 2. August 1980 verübte eine Gruppe von Rechtsextremisten einen Bombenanschlag auf den Hauptbahnhof der Stadt. 85 Menschen starben, mindestens 200 wurden verletzt. 1995 wurden für diesen Anschlag zwei Mitglieder der faschistischen Nuclei Armati Rivoluzionari und Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Sehenwürdigkeiten
Wahrzeichen der Stadt sind die zwei Türme, der Torre Garisenda und der Torre degli Asinelli. Um 1100 erbaut, war letzterer mit seiner Höhe von 94,5 m damals wohl der höchste Profanbau Europas. Die beiden Türme sind mit einigen anderen die letzten Überbleibsel der „Geschlechtertürme“ des mittelalterlichen Bologna, die im 16. Jahrhundert zum Großteil geschleift wurden. Der Asinelli Turm ist der höchste schiefe Turm Italiens. Ein Aufstieg über die fast 500 Stufen und der Ausblick über die Stadt sind ein unvergessliches Erlebnis.
Als Zentrum der Stadt gilt die Piazza Maggiore mit dem Neptunbrunnen und der Basilika San Petronio. Die mächtige gotische Kirche ist die fünftgrößte der Welt; das Mittelschiff ist 40 m hoch und 20 m breit. Ursprünglich als größte Kirche der Christenheit geplant, wurde der Bau, begonnen im Jahr 1390, aufgrund finanzieller Probleme bis heute nicht vollendet. Im Innenraum befindet sich die Mittagslinie, 1655 eingerichtet nach Plänen des Astronomen Giovanni Domenico Cassini. In der Capella Bolognini befindet sich eine Darstellung des Weltgerichts von Giovanni da Modena (um 1410).
Die Kathedrale San Pietro mit der Pietà von Alfonso Lombardi befindet sich an der Via dell’Indipendenza. Die älteste Kirche Bolognas, die Basilica di Santo Stefano, befindet sich in einem heute noch genutzten Klosterkomplex im historischen Zentrum der Stadt. Die Anlage verfügt über einen byzantinischen Rundbau sowie über typische romanische Kreuzgänge.
Bekannt ist Bologna außerdem für seine Arkaden. Sie erstrecken sich über 38 km und wurden ursprünglich geschaffen, um der wachsenden Bevölkerung der Stadt gerecht zu werden. Der Bau der Arkaden ermöglichte es, die oberen Stockwerke auszubauen und so neuen Wohnraum zu schaffen, ohne den Handel und den Durchgangsbetrieb zu stark zu beeinträchtigen. Der bekannteste Arkadengang ist der Portico di San Luca. Die Arkaden San Luca gelten als der längste Arkadengang der Welt. Im Juli 2021 wurden die Arkaden von Bologna in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Es ist ein schönes Erlebnis, durch die schattigen Laubengänge die weitläufige Innenstadt mit ihren Plätzen, Kirchen und Palästen zu entdecken und nebenher die Köstlichkeiten zu entdecken, die Bologna zu bieten hat.
Die 1088 gegründete Universität Bologna ist die älteste Institution dieser Art in Europa. Die etwa 80.000 Studenten stellen bei einer Gesamtbevölkerung von um die 400.000 einen bedeutenden Teil der Stadtbevölkerung und prägen die Stadt, vor allem innerhalb der historischen Stadtmauern.
Der Palazzo dell’Archiginnasio war ursprünglich dafür geplant, alle Fakultäten der Universität unter einem Dach zu vereinen. Er beherbergt einen 1944 im Krieg stark zerstörten, aber vollständig renovierten Anatomielehrsaal. In der Mitte befindet sich der Marmortisch, auf dem die Sezierungen unter dem Schein eines Kandelaber durchgeführt wurden.
Die gesamte Einrichtung und die Wände sind aus Holz, ein Material, das den Geruch absorbiert. Holzstatuen von Hippokrates und berühmten Chirurgen befinden sich an Wänden und Decke. Auf der Kanzel des Professors sitzt Anatomia, die von zwei mit Muskeln umhüllten Skeletten gehalten wird. Oberhalb der Zuschauerbänke, gegenüber der Professorenkanzel befand sich der Sitz des Inquisitors. Der Kirchenvertreter war Beauftragter des Klerus und beobachtete die Konformität des Geschehens aus religiöser Sicht.
An Decken und Wänden der Gänge wurden die Wappen der Studierenden verewigt und bilden so ein dekoratives und geschichtliches Zeugnis der Universität. Persönlichkeiten wie Dante Alighieri, Paracelsius, Erasmo da Rotterdam, Raimundo de Pegñafort, Albrecht Dürer, San Carlo Borromeo, Carlo Goldoni waren Studenten der Universität. Zu den bedeutendsten Professoren gehörten der Schriftsteller Umberto Eco und Luigi Galvani, der Entdecker des galvanischen Stromes.
Heute beherbergt der Palast Palazzo dell’Archiginnasio die Stadtbibliothek. Die gesammelten Schriftstücke behandeln verschiedene Themen, darunter vorwiegend Geschichte, Philosophie, Politik, Literatur, Kunst, Biographie und Bibliographie sowie eine reiche Abteilung über die Kultur der Stadt Bologna. Die Bibliothek zählt heute über 850.000 Bände und Hefte, 25.000 Briefe von Prominenten und 12.000 Handschriften. Darunter befinden sich etwa 2.500 Inkunabeln aus dem 16. Jahrhundert sowie 120.000 Werke mit einem Erscheinungsjahr vor 1830.
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