Bozen – Bolzano
Bozen (italienisch Bolzano) ist die Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, und als solche Sitz der Landesregierung sowie des Landtags. Seit 1948 ist die Stadt überregionaler Messestandort, seit 1964 Bischofssitz der neugeschaffenen Diözese Bozen-Brixen, seit 1997 mit der Freien Universität Bozen auch Universitätsstadt.
Bozen wird zu den großen städtischen Zentren im Alpenraum gerechnet und gilt auf Grund seiner Bikulturalität als wichtiger Begegnungsort zwischen dem deutsch- sowie dem italienischsprachigen Kultur- und Wirtschaftsraum. Mit ca. 108.000 Einwohnern ist Bozen größte Stadt Südtirols und nach Innsbruck und Trient die drittgrößte Stadtgemeinde in der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino; In ihrem Ballungsraum leben rund 250.000 Menschen.
Bozen spiegelt auch in ihrem kunsthistorisch- und kulturellen Schatz eindeutig ihre Veranlagung zur Begegnung und zum Kulturaustausch wieder. Wer die Stadt besucht, entdeckt sehr schnell die zahlreichen Eigenheiten, die aus der Begegnung zwischen zentraleuropäischem und dem mediterranen Raum entstehen.
Der Dom Maria Himmelfahrt
Das mächtige gotische Bauwerk (Kathedrale der Diözese Bozen-Brixen) ist der Himmelfahrt Marias gewidmet. Sein Kirchturm weist einen 65 m hohen durchbrochenen Turmhelm aus Sandstein auf. Das Projekt stammt von Burghard Engelberg aus Augsburg, verwirklicht wurde es vom schwäbischen Architekten und Bildhauer Hans Lutz von Schussenried (1501-1519).
An der Westseite: das romanische Portal mit einem Säulenportal, das nach den Bombardierungen des letzten Weltkrieges wiederhergestellte Radfenster und das links neben der schönen Bronzetür von Defner (Innsbruck) befindliche Fresko (1475), ein Marienbild, von Friedrich Pacher.
Im Inneren: Hallenkirche mit drei Schiffen, eine spätgotische Kanzel aus grauem Sandstein von Hans Lutz von Schussenried, der barocke Altar aus Marmor (1710-1720) von den Veronesern Ranghieri und Allio, das Kreuz (1420), die barocke Gnadenkapelle mit Fresken von Karl Henrici (1771), der marmorne Hochaltar. In der Krypta ist der Erzherzog Rainer von Österreich , der 1853 in Bozen gestorben ist, begraben.
Auf dem südlich der Dompfarrkirche gelegenen Hauptteil des Pfarrplatzes sind die Grundmauern der ehemaligen St.-Nikolaus-Kirche erhalten, die – so wie die Hauptkirche und das Propsteigebäude selbst – bei alliierten Luftangriffen auf die Operationszone Alpenvorland in den Jahren 1943/44 schwer getroffen und hernach vollständig abgerissen wurde.
Auf dem Platz vor der bischöflichen Kurie kann man einen modernen Brunnen aus dem Jahr 1998 entdecken. Neben den schlanken Bronzefiguren liegen Travertin-Gesteinsblöcke, aus denen das Wasser quillt. Der Bildhauer Michael Höllrigl schuf diesen an eine Felsenquelle erinnernden Brunnen.
Waltherplatz
Er wird auch die „Gute Stube“ der Stadt genannt. Errichtet wurde sie erst 1808 auf Geheiß von König Maximilian von Bayern, dessen Namen sie anfangs auch trug. In der Mitte des Platzes thront das ihm gewidmete Denkmal. Es wurde vom Vinschger Bildhauer Heinrich Natter 1889 im neuromanischen Stil aus weißem Laaser Marmor gemeißelt.
Lauben
Die Laubengasse zählt zu den beliebtesten und meistbesuchten Straßen der Stadt, nicht nur von Touristen. Seit jeher sind die Lauben das Herzstück des Bozner Handels. Jeder Schritt wird zum Shopping-Erlebnis für Einheimische wie für Gäste. Mit ihren eleganten, traditionsreichen und modern ausgestatteten Geschäften und mit den einladenden Schaufenstern sind die Lauben eine Art innerstädtisches Freiluft-Einkaufszentrum geworden – attraktiv aufgrund seines Inhalts genauso wie seiner Form. Die Fassaden mit den charakteristischen Erkern sind besonders sehenswert.
Obstmarkt
Auf diesem farbenprächtigen und lebhaften Platz, Herzstück des Altstadtkerns, findet der Frischmarkt statt. Vor allem Obst und Gemüse werden feilgeboten, täglich mit Ausnahme der Samstagnachmittage, der Sonn- und Feiertage.
Am Eck zur Laubengasse befindet sich der Neptunbrunnen, entworfen von G. Mayr aus Völs. Die mit Muscheln verzierte Bronzestatue wird aufgrund der Form auch „Gabelwirt“ genannt. Sie wurde als eine der 100 schönsten Stadtplastiken Italiens gekürt.
Quellen: Entdecke Südtirol, Wikipedia